Vor rund 225 Millionen Jahren, im Mesozoikum (Mittelalter der Erde), war unser Gebiet von einem warmen, subtropischen Meer überflutet, der Tethys. Eine tiefe Bucht reichte bis an die Hänge des heutigen Soosser Lindkogels.
Wie zahlreiche Funde belegen, wurde unsere Heimat erst in der Jungsteinzeit, etwa zwischen 3000 und 2200 vor Chr., von Menschen besiedelt.
Nach Angaben verschiedener Historiker ist Sooss eine uralte Ansiedelung und soll bereits zur Römerzeit bestanden haben.
Die Lage an drei Wasserquellen war wohl ausschlaggebend für den Aufbau der damaligen Stadt – und namengebend für unseren Weinort: Aus der lateinischen Bezeichnung „sassa as tres fontes“ – Siedlung an den drei Brunnen, wurde im Laufe der Jahrhunderte „Sooss“.
Der römische Kaiser Probus schätzte die warmen Schwefelquellen der benachbarten Stadt Baden sehr und erkannte, dass unser Klima ideale Bedingungen für den Weinbau stellte. Um 280 nach Chr. liess er aus seiner Heimat Reben kommen und hier Weingärten anlegen. Das Römerreich zerfiel, aber die Weingärten blieben uns erhalten. Im Jahre 1230 wurde der Weinbau von Sooss erstmalig urkundlich erwähnt.
Troz der Heuschreckenplagen, der feindlichen Anstürme, der Türkenbelagerungen, des Dreißigjährigen Krieges, der Franzosenkriege und der beiden Weltkriege nahm die Weinbaufläche ständig zu.
Die Jahre von 1880 bis 1890 sollten für Sooss zur Katastrophe werden: Sämtliche Weingärten wurden durch die Reblaus zerstört. Alle Massnahmen gegen diesen Schädling bleiben erfolglos. Erst die Veredelung mit amerikanischen Unterlagsreben, welche gegen die Reblaus resistent sind, ermöglichte Neuauspflanzungen und damit die Grundlagen für unseren modernen Weinbau.
Die gotische Wehrkirche soll angeblich auf den Mauerresten eines römischen Wachturmes errichtet worden sein.
Der sogenannte Lausturm oberhalb des Ortes wurde zum Dank für die Ausrottung der Reblaus erbaut. Der Volksmund erzählt, dass dort die letzte Reblaus in ein Weinfass gesperrt worden ist.